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Hanoi – ein Besuch in der Hauptstadt Vietnams

Hanoi – ein Besuch in der Hauptstadt Vietnams

Liebe Freunde,

seit dem 13.2. sind wir nun schon wieder zurück in Deutschland. Der letzte Bericht von Hanoi steht noch aus, wie ich es versprochen hatte. Freunde haben mich angerufen, ob ich in Hanoi verschwunden bin, weil sie nichts mehr gehört haben. So denke ich, daß der letzte Teil der Geschichte auch noch zur ganzen Story gehört und ich ihn online stellen sollte. Irgendwie ist es skuril ihn heute zu veröffentlichen. Während ich dabei bin, den Bericht und die Bilder online zu stellen läuft paralell gerade die Presseerklärung der Bundesregierung, daß alle europäischen Außengrenzen wegen des Coronaviruses geschlossen werden. Auch Vietnam hat die Gültigkeit aller Visas, die vor dem 11.3. ausgestellt wurden zurückgezogen.

Eine solche Reise wäre also heute nicht mehr möglich. Die Welt, bzw. wie man sich darin bewegen kann, ist heute eine andere. Der Bericht beschreibt also nun die letzten Tage in Hanoi.

Besonders Euch allen, die jetzt noch unterwegs sind, wünsche ich eine angenehme Zeit. Gerade das unvorhergesehene macht eine Reise aus. Wie auch immer – kommt gut und gesund heim oder an den Platz Eurer Wahl und bleibt gesund!

Alles Liebe!

Mony

 

Hanoi entdecken

Für die Hauptstadt Vietnams, Hanoi, haben wir uns die letzten Tage unserer Reise frei gehalten. Auf uns wartete vor dem Abschied aus dieser exotischen Welt wieder das chaotische, laute, geheimnisvolle und verwirrende Durcheinander einer südostasiatischen Großstadt. Was wir vor 4 Wochen in Ho Chi Minh City mit einer Reise die komplett unterwegs organisiert wurde begann, sollte in wenigen Tagen hier in Hanoi enden.
Unser Hotel lag direkt im „Old Quater“, dem Viertel in Hanoi in dem es noch viele traditionelle Läden gibt. Wir kamen dort wieder in der Dunkelheit an. Der Hoan Kiem Lake lag nur wenige hundert Meter von unserem Hotel entfernt.

Hanoi bei Nacht

Die tiefrot beleuchtete Huc-Brücke, führt zum Jadeberg Tempel über den See. Auch die Lichter der geschäftigen, hell erleuchteten Restaurants und Geschäfte spiegelten sich im Wasser. Insgesamt wirkte es sehr romantisch.

Wir hatten Glück. Nach den kühlen Temperaturen in der Halong Bucht war es nun wieder etwas wärmer geworden und so spielte ich mit dem Gedanken, ein Eis zu probieren, daß auf sehr seltsame Weise hergestellt wurde. Eiskugeln im Becher schmieß der Verkäufer in eine mit etwas rauchendem und flüssigem gefüllte Styroporbox, in der sie einige Zeit verblieben und holte sie dann wieder raus. Die bereits gefüllten Becher die aufgereiht auf dem Verkaufswagen standen schienen nicht zu schmelzen. Leider war die Sprachbarriere zu hoch und wir konnten uns nicht verständigen, weil ich zu gerne wissen wollte, was das eigentlich ist. So zogen wir unwissend und ohne Eis weiter.

Im Gegensatz zu Ho Chi Minh City, wo ein ganz unglaublicher Verkehr herrschte, ist es in Hanoi in der Nacht relativ ruhig.

Es erstaunte mich, daß die Straßen im Vergleich fast leer waren. Kleine Läden rund um den See, Cafes und Bars sind offen aber es ist alles erstaunlich ruhig. Zurück im Hotel, sahen wir auch auf die Straße vor dem Fenster.

Das kleine Restaurant war geschloßen und auf der Straße war auch hier so gut wie kein Verkehr mehr.

 

Feinste Porträtkunst

Nach einem wunderbaren Frühstück zogen wir los um, die für uns unbekannte Welt zu entdecken.

Wie üblich, intuitiv, bog ich in eine Nebenstraße ab. Dort war Laden an Laden mit sehr zeitloser Kleidung, wie sie von vielen Vietnamesen getragen wird.

Dazwischen fielen mir in einem kleinen Atelier auf der gegenüber liegenden Straßenseite Porträtbilder auf, die von der Ferne wie liebevoll ausgearbeitete analoge schwarz/weiß Fotografien aussahen. Das machte mich neugierig, weil es das in der heutigen Zeit eigentlich nirgends mehr gibt. Bei nährerer Betrachtung zeigte sich, daß das sehr feine, sehr realistische Kohlezeichnungen waren.

Dazwischen saß ein alter Mann, der mit einer neuen Zeichnung beschäftigt war. Er bemerkte mich und lächelte mich an. So positiv begrüßt, bewunderte ich seine Arbeit. Es freute ihn offensichtlich und er zeigte mir einige seiner Werkzeuge mit denen er arbeitete. Trockene Pinsel, feine Kohleäste, spitze Kohlestifte und ein paar Utensilien zum wischen. Er erzählte mir, daß er nun 85 Jahre alt ist, und seit er 22 ist als Maler und Zeichner lebt. Er gestattete mir ein paar Bilder von ihm zu machen. Wir unterhielten uns noch ein wenig und verabschiedeten uns.

Es fasziniert mich, wie er in diesem hohen Alter seine Kunst immer noch lebt und vielleicht ist das auch das Geheimnis für ein zufriedenes Leben. Betagte Menschen, die immer noch arbeiten und relativ fit erscheinen habe ich auf dieser Reise sehr viele gesehen. Sehr oft hatten sie auch eine heitere und gelassene Ausstrahlung.

 

Hoan Kiem See und Pagode

Ein paar Schritte weiter über die Huc-Brücke, die in der Nacht rot beleuchtet ist kommt man zu einer Tempelanlage. Ich liebe Tempel und habe mich deshalb dorthin auf den Weg gemacht. Der Jadeberg-Tempel besteht aus dem Hauptgebäude mit den beiden Altären für die Götter und Tran Hung Dao, einigen Shops und zusätzliche Pavillons.

Vor dem Haupttempel befindet sich eine bronzene Kohlenschale mit brennenden Räucherstäbchen, die den Eintretenden einen exotischen Duft mitgeben. Wieder habe ich mich zu einer deutschen Reisegruppe dazugestellt und etwas über die Geschichte erfahren.

In einem Nebenraum kann man den präparierten Körper einer angeblich 250kg schweren und 400 Jahre alten Riesenschildkröte bewundern, die im Hoan-Kiem-See gefunden wurde. Ob es heute noch solche Schildkröten gibt ist unklar. Die The Huc-Brücke, der Jadeberg-Tempel und der Hoan-Kiem-See kreieren ein harmonisches Zusammenspiel von Gott und Menschen Geschaffenem.

Der Ufer des Sees ist ein beliebter Ausflugsort und einige Grüppchen saßen am Boden für ein Picknik zusammen. Spaziergänger, Jogger und fliegende Händler bewegten sich um den See. Ein sehr relaxtes Schauspiel. Bänke luden zum verweilen ein und so ließ ich mich auf eine nieder um die Stimmung noch weiter zu genießen.

 

„Old Town“, lebendige Märkte und Airport die 1.

Nach einer Weile tauchte ich wieder in die Straßen ab und beobachtete Schneider, Bildhauer, Schreiner und andere Handwerker, die ihre Arbeiten teilweise direkt auf der Straße ausführten. Dazwischen boten Blumenläden, Obststände, Gewürzläden neues und fremdes an. Vielfach werden hier, wie auch in Thailand, Bananenblätter als Verpackung verwendet. Sie werden auch benutzt um beispielsweise Hackfleisch oder Fisch einzuwickeln. Das findet man an den Ständen auf der Straße.

Menschen sitzen auf der Straße oder auf winzigen Stühlen und bereiten Gerichte für die Kunden, zerlegen Fleisch oder Fisch. Solche Szenen kann man im ganzen Land sehen. Hier, in der Altstadt von Hanoi ergibt das vor den alten französischen Kolonialbauten jedoch ein spezielles Bild.

Gegen Abend holten wir unser Gepäck, daß wir im Hotel lassen konnten ab um mit dem öffentlichen Bus zum Flughafen zu fahren. Dort bemerkten wir, daß wir einen Tag zu früh dran waren. Mit einem Sammeltaxi fuhren wir dann zurück in die Altstadt. Wir konnten wieder im Hotel für die letzte Nacht einchecken. Außer, daß wir uns schon auf den Rückflug eingestellt hatten und eine überflüssige Fahrt zum Flughafen hatten, ist nichts passiert.

 

One day more! – Legendärer vietnamesischer Kaffee

Vietnam ist der zweitgrößte Kaffeproduzent der Welt. Die Sorten Arabica und Robusta werden am meisten angebaut. Es gibt eine ausgeprägte Kaffeekultur und die verschiedensten wunderbaren Sorten wie beispielsweise Kokoskaffee, Eierkaffee oder Eiskaffee.

Wir haben auf der Reise oft Kaffee bestellt, der meist mit dem Kaffeefilter „Phin“ serviert wird. Nachdem der Kaffee durchgelaufen ist, wird der Filter zur Seite gestellt und der Kaffee kann getrunken werden. Den zusätzlichen letzten Tag nutzte ich noch um mich in einem Coffeeshop durch die verschiedenen Sorten zu schnuppern. Von den beiden Sorten Blue Mountain und Bourbon habe ich mir etwas mit nach Deutschland genommen.

Am Abend fuhren wir wieder zum Flughafen und diesmal flogen wir auch tatsächlich über Dubai zurück nach München. Ich denke jetzt schon mit etwas Wehmut an dieses schöne Land und die Menschen zurück. Wer weiß, vielleicht komme ich wieder einmal zurück nach Vietnam…

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Wer schreibt hier?

Für längere Zeit zu Reisen und dabei Leben, Fotografie, Grafik und Realisierung von Internetprojekten zu verbinden war schon immer ein Traum von mir.
Da dieser Blog komplett während der Reisen entsteht, stellt er soviel wie mein virtuelles Wohnzimmer dar. Ich lade Euch herzlichst ein, mich dabei zu begleiten – nehmt doch auf der Online-Couch Platz ;-).
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Monika Vitzthum

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