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Dschungeltrekking – Höhlenabenteuer bei Spinnen, Fledermäusen und Fröschen

Dschungeltrekking – Höhlenabenteuer bei Spinnen, Fledermäusen und Fröschen

Sunrise!
Am frühen Morgen schon mit dem Longboat unterwegs zu sein und den neuen Tag mit einem Sonnenaufgang am See zu begrüßen, ist ein sagenhaftes Erlebnis.

Anders als am Abend zuvor war die Landschaft nun in einen zarten Dunst und gedämpfte Farben gehüllt. Die Sonne stieg langsam auf und beleuchtete die Szene nun immer stärker. Wir fuhren näher an die einzelnen kleinen Inselchen heran, lauschten und beobachteten die Szenerie.
Unser Guide Chicken hatte die besten Augen und zeigte uns immer wieder Affen die er sah, wir jedoch erst nach langem Suchen entdeckten. Pelikane flogen über uns hinweg und unter uns schwammen Fische. Wenn der Motor aus war und alle schwiegen, hörten wir nichts weiter als die pure, unberührte Natur des Dschungels.

Beeindruckt von der erneuten Begegnung mit der Natur schwiegen wir auch beim anschließenden Frühstück weiter, bevor wir zur Trekkingtour in eine Höhle aufbrachen.

Das zu Hause von Fledermäusen, Spinnen und Fröschen – Trekking im Dschungel zur NAM TALU CAVE
Gegen 9.00 Uhr vormittags ging es los. Wir stiegen also wieder in das Boot und fuhren ca. 30 Minuten. Auf dem Weg entdeckten wir ein paar Affen, die in einem Baum am Rand einer Insel turnten. Sie beachteten uns kaum und gaben mir so die Chance ein paar Fotos zu machen.

Wir legten an einer Insel an, an der bereits ein weiteres Boot lag. Ausser uns war jedoch keiner da.
Meine Trekkingsandalen hatte ich in Chiang Mai gekauft und im Laufe der Reise hatten sie nun doch schon einige Kilometer drauf und somit eine leicht rutschige Sohle. Sie haben mir immer gute Dienste erwiesen und waren auch auf dieser Tour mein Schuhwerk.

Der Guide ging voran und war barfuß unterwegs. Als ich hinter ihm her ging wurde mir bewußt wie beweglich seine Füße und Zehen waren und wie er über jedes Hindernis mit einer Leichtigkeit hinwegschritt. Der erste Teil der Trekkingtour war war recht einfach und ein etwas breiterer Weg. An einer Orientierungstafel erklärte er uns den Weg zur Höhle. Diese kann nur in der Trockenzeit besucht werden und auch jetzt gäbe es Stellen in der Höhle, die wir nur schwimmend überwinden könnten.

Er versprach uns vor diesen Stellen die Kameras in seinem wasserdichten Sack zu verwahren. Auf dem weiteren Weg zeigte er uns unter anderem einen über 1000 Jahre alten Baum und eine Vielzahl von Früchten und Pflanzen. Das Loch der Tarantulahöhle und eßbare Schnecken hatte er auch im Programm.

Stellenweise wurde der Weg deutlich schwieriger, weil hohe Wurzeln und Felsenformationen eine große Aufmerksamkeit erforderten. Wir durchschritten mehrmals ein Flußbett, in dem sich noch einiges an Wasser befand. Die Felsen über die wir davor oder danach kletterten waren teilweise naß und rutschig.
An Früchten, und den Spuren von Zähnen, erkannte er, welches Tier diese gefressen hatten und suchte sie in den Baumwipfeln. Wenn er etwas entdeckt hatte zeigte er mit seinem Bambusstab darauf und wir stellten uns dahinter um mit dem gleichen Winkel schauen zu können.

Nach ca. 1,5 Stunde waren wir vor der Nam Talu Cave. Angeblich ist dies eine der schönsten Höhlen Thailands und ein zu Hause für Fledermäuse, Spinnen, Frösche und vereinzelten Fischen. Unser Guide gab mir eine Stirnlampe und seinen Bambusstock mit den Worten: „You need it more as me“. Der Bambusstock war tatsächlich zum gehen eine große Erleichterung.
Auf den glitschigen Steinen gab er mir Halt und beim schreiten durch das Wasser konnte ich ertasten wie tief das Wasser beim nächsten Schritt ist.
Ich glaube nicht, daß eine Höhle dieser Größenordnung ohne einen Guide zu bewältigen ist, da er auch wußte, auf welcher Seite man im Wasser am besten gehen kann.

Die Spinnen sind riesig und ganz allgemein ist diese Tour nichts für schwache Nerven.

Stellenweise mußten wir durch sehr schmale Felsenspalten hindurch, über steile spitze Steine, rutschige, nasse Felsen und immer wieder durch verschieden tiefes Wasser.

An einer Stelle ging es nur rückwärts weiter. Hier war ein Seil befestigt, an dem man sich die Felsen hinunterangelte und dann in tieferes Wasser eintauchte, in dem man sich schwimmend fortbewegte.

Ich glaube, daß es in der Gesamtheit 3 km sind, die sich die Höhle zieht. Nach dieser Strecke drangen die ersten Sonnenstrahlen durch die Finsternis und als wir draußen waren führte ich einen Freudentanz auf und rief „I did it!“.
Es waren doch einige Hürden, die wir überwunden hatten, bis wir hier ankamen.

Ich war froh und glücklich. diesen Teil des Abenteuers gut überstanden zu haben, und außer einer kleinen Abschürfung am Arm, die von einer Felsenkante stammte, war ich ohne einen Kratzer heraus gekommen.

Auf dem Weg zur Höhle hatten wir auf etwa der halben Strecke alles zurück gelassen, was wir nicht mit in die Höhle nahmen. Hier kamen wir kurz darauf wieder vorbei und sammelten alles ein.

Wir gingen auf dem gleichen Weg zurück, auf dem wir auch gekommen sind. Diesmal sahen wir auch viele große Schmetterlinge.

Alles in allem war das ein unglaubliches Erlebnis und eine unvergleichliche Herausforderung. Sich im Dunklen zu bewegen und immer nur ein paar Schritte weit zu sehen – die Schönheit der Stalagmiten und Stalakiten und auch der Fledermausformationen oder der Spinnen berühren mich auch immer noch während ich dies schreibe.

Wieder einmal habe ich die Angst vor der eigenen Courage überwunden und wieder einmal wurde ich mit wunderbaren Erlebnissen reich belohnt.

Im letzten Teil der Höhle konnte ich keine Fotos mehr machen, weil auch die kleine Canonkamera im wasserdichten Rucksacks unseres Guides Chicken in Sicherheit gebracht wurde, da das Wasser stellenweise immer tiefer und die Spalten enger wurden.

Die Fotos in der Höhle sind von etwas bescheidener Qualität – zum einen mußte ich natürlich blitzen und es gibt dort auch Schwebeteilchen zum anderen waren die Bedingungen zum fotografieren natürlich auch nicht alltäglich :-).

5 Bemerkungen

  1. Hallo Mony , uff.. Adventure pure!Du bist mutig, hast dich ja richtig in den Hades begeben ! Danke für den tollen Bericht und einmal mehr, die Super Fotos ! Ich bewundere deinen Mut diese abenteuerliche Höhlentour, schwimmend durch den unterirdischen Fluss oder See und die Klettertouren mit zu machen. Bin mir nicht sicher ob ich das gemacht hätte.

    Liebe Grüsse aus dem Frühling! Annemarie

  2. Hallo Annemarie, noch einmal vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich habe auch meinen ganzen Mut zusammennehmen müssen – aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Wenn man immer nur einen Schritt nach dem anderen macht, kann man ganz erstaunliche Strecken zurücklegen, und Abenteuer werden möglich :-). Have a nice Time! Mony

  3. Liebe Mony,
    jawohl ich nehme auf der virtuellen Couch platz und geniesse
    Deine spannenden Kommentare und die wunderschönen Aufnahmen.Bin mit Ursula 1975 per Auto-Stop
    durch Europa und einen Teil von Asien gereist .Freue mich auf weitere Kommentare.
    Grüssli Theres

  4. Hallo Theres, liebe Grüße zurück und Danke :-). Ich habe schon von Dir gehört! Die letzte Geschichte zu dieser Reise kommt demnächst.

  5. Hi Moni!

    I just remembered that I bookmarked your blog and I came to read your post about our adventures in Khao Sok. Beautiful writing and pictures!

    From
    Erin

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Wer schreibt hier?

Für längere Zeit zu Reisen und dabei Leben, Fotografie, Grafik und Realisierung von Internetprojekten zu verbinden war schon immer ein Traum von mir.
Da dieser Blog komplett während der Reisen entsteht, stellt er soviel wie mein virtuelles Wohnzimmer dar. Ich lade Euch herzlichst ein, mich dabei zu begleiten – nehmt doch auf der Online-Couch Platz ;-).
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Monika Vitzthum

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