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Abflug !!!!

Abflug !!!!

Streßig waren sie die letzten Tage. Für einige Kunden habe ich noch Aufträge fertiggestellt, Daten für den Onlinezugriffe bereit gestellt und natürlich hielt mich die Frage was jetzt alles genau mit darf auf Trab.
Eigentlich wollte ich alles, was ich brauche in einen Handgepäckrucksack packen und mit so wenig wie möglich losziehen. Das hätte natürlich auch bedeutet, daß meine geliebte Nikonspiegelflexkamera zu Hause geblieben wäre….
Das erste Mal nur mit einer kleinen aber sehr, sehr guten Kompaktkamera zu reisen war der Plan.
Die Fotografin in mir hat mich die ganze Nacht vor dem Abreisetermin wachgehalten und mich genötigt die D 90 mitzunehmen.
Also habe ich alles umgepackt, und was nur als zusätzlicher Day-Rucksack geplant war, dient jetzt als 2. Gepäckstück im Handgepäck.
Aber gut – wahrscheinlich hätte ich in der Luft schon bereut, daß ich – fotografisch gesehen – „nackt“ bin. Jetzt habe ich sogar noch einen UV- und einen Polfilter dabei. How lucky I am…
Meine lieben Freunde Astrid, Heinz und Kristof haben mich zum Flughafen München begleitet. In bester Gesellschaft konnte ich dort meine letzten 2 Abschiedsbiere trinken. Dunkles Bier aus Bayern werde ich die nächste 2 Monate wahrscheinlich nicht mehr bekommen, aber die bevorstehende „Coconut-Flatrate“ tröstet mich.
Mit den Worten „Ich bin fertig mit dem Winter“ habe ich mich von der mitgebrachten Jacke getrennt, und nachdem Security-Check zum Gate begeben. Am liebsten hätte ich meine Freunde einfach mit eingepackt und mitgenommen aber das lag nicht in meiner Macht….
Glücklicherweise hatte ich einen Fensterplatz bekommen und so konnte ich fotografieren. Zum Start riss die verhangene Wolkendecke auf und mein Herz freute sich noch einmal am Anblick der wunderschönen bayrischen Landschaft.
Für den Langstreckenflug gab es von China Air einen Monitor mit aktuellen Flugdaten, Filmen oder Musik. Tolle Sache – dort kann man immer sehen, wo man sich gerade befindet.
Meine Sitznachbarin war eine junge Schweizerin, die in China arbeitet und im Laufe der Stunden unterhielten wir uns über alle möglichen Themen.
Als Vegetarierierin hatte ich vor Abflug Bedenken, ob es für mich auch etwas zu essen gibt. Bei der Essensausgabe gab es die Wahl zwischen Schweinefleisch oder Ente. Die Stewardess hat mir dann aber aus der Businessclass gemischstes Gemüse organisiert und so war alles gut :-). Seit Jahren nehme ich schon vor, einmal Ernest Hemingway zu lesen. Das Buch „Der alte Mann und das Meer“ konnte ich mir nun mit Muse genießen.
Nach ca. 9 Stünden setzten wir zum Landeanflug auf Peking an. Durch die Zeitverschiebung und die lange Dunkelheit befürchtete ich schon, daß es nicht mehr Tag wird, doch beim Landeanflug erschien das erste zarte Morgenrot.
Optimistisch wie ich nun mal bin, habe ich meine Jacke ja nicht mitgenommen.  In Peking war es ziemlich kalt – kälter als in Deutschland. Beim Ausstieg sah ich unter dem Flugzeug eine Chinesin mit einem dicken Schal, Handschuhen und Mundschutz. Ich winkte ihr zu – sie winkte zurück und dabei entstand ein Foto. Kurz erinnerte ich mich an meine lockere Aussage, daß der Winter für mich nun vorbei ist und vermißte meine Jacke.
An diesem Tag war mir das Glück jedoch hold und durch eine Glasfront schien die Morgensonne, die immer wärmer wurde und mich vor der Kälte schützte. Ich hoffte, die Zeit auf dem Flughafen mit der Arbeit an dem Blog zu überbrücken, leider ging aber das freie Internet am Flughafen nicht.
Die Sicherheitskontrollen waren sehr intensiv, obwohl ja schon in München alles gecheckt wurde, so konnte ich die Zeit auch wieder mit Aus- und Einpacken füllen.
Beim Weiterflug nach Bangkog hatte ich einen Sitznachbarn aus Schweden. Er flog nach Thailand um auf Blüten- und Orchideentour zu gehen. Er reiste um Pflanzen zu fotografieren und zu dokumentieren. Hier gab es auch wieder sehr interesannte Gespräche. Wie auch immer – Reisen bildet auf jeden Fall.
Nach ca. 5 Stunden kamen die ersten Lichter unter der Wolkendecke hindurch. Wir waren tatsächlich im Landeanflug auf Bangkog.
Da ich ja nur mit Handgepäck unterwegs bin, ging es sehr schnell, daß ich in das Imigration Office kam. In München hatte ich mir schon das Visa für 2 Monate im thailändischen Konsulat geholt. Das dazugehörige Formulare füllte ich schon im Flugzeug aus.
Ich war zwar schon einmal in Bangkog. Trotzdem wollte ich mich gleich nach der Ankunft nicht durch die öffentlichen Verkehrsmittel raten. Von Deutschland aus habe ich mir schon ein Guesthouse für 2 Tage gebucht, dorthin wollte ich mit dem Taxi fahren. Vor Abflug habe ich mich aber nicht so konkret über die Buchung eines Taxis informiert und verhielt mich erst einmal wie in Deutschland. Es waren viele Taxis unterwegs, die leer an mir vorbeifuhren. Ich hob einfach meine Hand und zeigte damit, daß ich mitfahren will. Außer mir verstand aber anscheinend keiner diese Absicht.
Um nicht komplett zur Comicfigur zu mutieren frage ich einen Securityman was ich anstellen muß, damit mich ein Taxi mitnimmt. Er meinte „You need a Ticket“. Diese Antwort hatte ich definitiv nicht erwartet. So frage ich ihn „How can I get a Ticket?“ und er zeigte mit dem Finger auf eine lange Schlange von Menschen, die an einem gelben Automaten standen, der von einem Mann bedient wurde.
Eine weitere Menschenmasse steuerte dieses Ziel auch an, und so beeilte ich mich noch vor Ihnen da zu sein. Der Mann am Automaten hatte die Aufgabe, für jeden Fahrgast ein Ticket herauszulassen. So kam auch ich bald an die Reihe und hatte einen Zettel auf dem eine geheimnisvolle „4“ stand. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite kamen und fuhren Taxis, die auf Stellplätzen unter einer Nummernanzeige parkten. Ich schlug mich also bis zur Nummer 4 durch. Ein paar Minuten nach mir kam ein Taxi und stellte sich auf den Platz. Das war also jetzt feierlich „meines“.
Dem Taxifahrer zeigte ich mein „Ticket“ und einen Ausdruck mit der Wegbeschreibung zum Gästehaus, die er sich länger anschaute. Er griff zum Telefon und rief dort an, um zu klären wo das jetzt genau ist. Er machte den Eindruck, das nun alles geklärt wäre.
Wir fuhren auf der Autobahn entlang und an zwei Stationen, die mit „Pass“ beschriftet waren hielt er an und bezahlte eine Gebühr. Sein English war etwas karg so unterhielten wir uns kaum. Vorbei an Hochhäusern, Nachtmärkten, bunten Foodständen und regen Treiben fuhren wir über eine winzig kleine Brücke und durch einen wirrwarr von immer kleiner werdenden Gassen.
Er bat mich erneut um den Zettel mit der Wegbeschreibung und griff wieder zum Telefon. Immer wieder sagte er „ah“ und „o.k.“. Ich bekam den Eindruck, daß das sehr schwer zu finden ist. Er stieg aus suggerierte mir, daß ich warten soll und verschwand in einer dunklen Gasse. Da stand ich nun ganz allein und beschloß ihm zu folgen. Das Taxi war gar nicht abgesperrt, und da ich alles nur auf den Rücksitz geworfen hatte, konnte ich mir mein Gepäck auch gleich wieder schnappen.
Er telefonierte noch einmal und tatsächlich standen wir nach kurzer Zeit vor dem Guesthouse. Ich war ihm sehr dankbar, daß er mich hierher gebracht hatte, bezahlte und bedankte mich herzlichst für seine nette Hilfe.
Die Frau von der Rezeption hatte bunte Ringelhandschuhe an, was mich erst einmal zum lachen brachte. Es war für Thailändische Verhältnisse kühl, aber Handschuhe?
Das Guesthouse hatte einen kleinen Innenhof und mein Zimmer zeigte sie mir in einem süßen kleinen Holzhaus im 1. Stock. Klein, schnucklig, sauber und für all meine Akkus mit 3 Steckdosen. Thanks to Universe !
Kurz loggte ich mich noch bei Facebook ein, um Bescheid zu geben, daß ich gut angekommen bin. Die Kao San Road ist vom Gästehaus ca. 10 min. zu Fuß entfernt. Meinen Rucksack lagerte ich im Zimmer und machte mich hungrig auf den Weg. Ich tauchte in eine kunterbunte Welt aus Musik, Geräuschen und Musik ein. Ein Essenstand nach dem anderen und offene Bars machten mir die Wahl schwer. Ohne Skrupel bestellte ich mir Gemüse mit Reis an einem fahrbaren Stand und danach gleich noch Frühlingsrollen.  Laute Life-Reggaemusik lockte mich. Es spielte eine junge Band und Menschen tanzten auf der Straße. Jetzt war es aber wirklich Zeit für mein erstes Singha-Bier in Thailand. Die letzte Nummer der Band filmte ich noch und verschmolz dann selbst tanzend mit der Menge, bis die Musik aus war.
Kein schlechter Start für die Reise finde ich.

2 Bemerkungen

  1. Hi Moni. Nicht schlecht für die ersten Tage. Sehr interessant. Die Spinnen sehr appetitlich. Bist bestimmt jetzt schon unterwegs nach Norden. Wünsche viel Spaß. Halt uns auf dem Laufenden ?

  2. Vielen Dank lieber Chris! Das ist der allererste Kommentar ;-). Die Spinnen sind irgendiwe mehr Deko als tatsächliche Ware habe ich den Eindruck. Ich kam an der Ecke jetzt schon öfter vorbei und sie liegen immmer genauso da. Dienen wahrschenlich dem Spektakel :-). Am Samstag geht es nach Dhiang Mai. Ich fahre mit dem Nachtbus.

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Wer schreibt hier?

Für längere Zeit zu Reisen und dabei Leben, Fotografie, Grafik und Realisierung von Internetprojekten zu verbinden war schon immer ein Traum von mir.
Da dieser Blog komplett während der Reisen entsteht, stellt er soviel wie mein virtuelles Wohnzimmer dar. Ich lade Euch herzlichst ein, mich dabei zu begleiten – nehmt doch auf der Online-Couch Platz ;-).
Wir lesen uns :-).

Monika Vitzthum

Fotografie – Grafik – Internetprojekte
www.simsalamedia.de

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